Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen, doch wenn ein Wurzelreizsyndrom vorliegt, wiegt die Erkrankung ungleich schwerer: Aus unterschiedlichen Gründen werden die Nervenwurzeln der Wirbelsäule geschädigt und es kann zu Lähmungen und Dauerschmerzen kommen, wenn die Patienten nicht frühzeitig behandelt werden.
Das Wurzelreizsyndrom, in der medizinischen Fachsprache „Radikulopathie“ ist eine Erkrankung der Nervenwurzeln in der Wirbelsäule. Einige der wichtigsten Nervenstränge des menschlichen Körpers laufen hierdurch und kommt es zu Quetschungen in den Wirbelbereichen oder auch zu einem Bandscheibenvorfall, können die sogenannten Spinalnerven, die hier befindlichen Reizleiter, verletzt werden und Schmerzen auslösen, die sich durch den ganzen Körper ziehen. Bleiben sie unbehandelt, können sie chronisch werden, und in besonders schwerwiegenden Fällen können hierdurch auch Lähmungen hervorgerufen werden.
Wurzelreizsyndrom: Symptome der Radikulopathie
Die Symptome des Wurzelreizsyndroms äußern sich in immensen Rückenschmerzen, die bis zu den Zehen ausstrahlen können, da sich die hier befindlichen Nervenstränge in sämtliche Körperteile fortsetzen – die Reizleiter schwellen durch die Quetschung oder Stauchung an und drücken auf eben jene Stränge, so dass auch ein unangenehmes Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl auftreten kann und sogar einzelne Körperabschnitte gelähmt sein können. Gleiches kann auch auftreten, wenn die Nervenwurzeln entzündet sind.
Patienten klagen des Weiteren über eine schmerzhaft eingeschränkte Motorik und bisweilen über den Verlust von Reflexen: Wird die Radikulopathie nicht beizeiten therapiert, können chronisch Erkrankte von Depressionen geplagt werden. Sind mehrere Wirbelbereiche von Schädigungen der Nervenwurzeln betroffen, können auch das Zwerchfell und die Atemmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen werden, wodurch es auch zu Atemversagen kommen kann, wenn keine künstliche Beatmung angewendet wird.
Behandlung und Ursachen des Wurzelreizsyndroms
Die tatsächliche Behandlung des Wurzelreizsyndroms muss ein Arzt aufgrund der Ursachen festlegen und jene können äußerst vielschichtig sein: Osteopathie, Knochenentzündungen, Tumore und Hämatome kommen ebenso in Betracht, wie ein Bandscheibenvorfall und Infektionen mit Lyme-Borreliose oder Gürtelrose (Herpes Zoster). Entsprechend können passende Medikamente helfen, die zur Schmerzlinderung direkt in die Nervenwurzel injiziert werden, oder aber auch Bewegungstherapien, bei denen die Muskeln entspannt werden. Bei der Krankengymnastik sollte jedoch vorsichtig hinsichtlich Entzündungen vorgegangen werden, gegen die dann wieder eine medikamentöse Therapie angewendet wird.
Sollten die Symptome des Wurzelreizsyndroms auftreten, sollte man nicht zögern, einen entsprechenden Arzt, der auf Orthopädie und Schmerzen spezialisiert ist, aufzusuchen, um nicht eine Chronifizierung zu riskieren.
Bild: Rückenschmerzen flickr (c) Shiatsu Loft Berlin CC-Lizenz
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